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„Bündnis für ein menschenwürdiges Existenzminimum“ auf der agrarindustrie-kritischen Demonstration – ein Bericht

Berlin, 19. Januar 2013:  Eine kleine Gruppe unseres „Bündnisses für ein menschenwürdiges Existenzminimum“ bildete mit 25.000 anderen in Berlin die „Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstration.

Mit dem neuen Bündnis-Transparent, in solider Handarbeit gefertigt, warben wir für eine Verknüpfung der Aktionen zu ökologischen Fragen mit der sozialen Frage.

Die TeilnehmerInnen dieser kleinen aber feinen Gruppe machten mit zwei Transparenten (vielen Dank an die TrägerInnen!), Fahnen und einem Flugblatt der ALSO Oldenburg auf die herrschende Abwärtsspirale von Hartz IV, Niedriglöhnen, niedrigen Erzeugererlösen und Discounterpreisen aufmerksam.

Bei Sonne und zugleich klirrender Kälte waren wir Teil eines lauten, bunten und sehr kreativen Demonstrationszuges. Auch die sozialpolitischen Forderungen fanden viel Aufmerksamkeit. Das merkten wir in vielen Gesprächen z. B. beim Verteilen unserer Flyer, auch wenn diese Forderungen in der Presse eher selten vorkamen. Aber wir arbeiten dran.

Im Anschluss an die Demonstration folgten wir einer Einladung zu einem Forum unter dem treffenden Titel „Supp’n Talk“ (leckere Suppen, gehaltvolle Beiträge) in den Räumen der Heinrich-Böll-Stiftung, wo Initiativen und Aktive aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt über Aktionen und Kampagnen berichteten, von ihren Demos und Erfolgen. Es war sehr ermutigend zu sehen, wie viele unterschiedliche Menschen sich weltweit für eine solidarische, gerechtere und ökologischere Welt einsetzen.

Die vielen Berichte gerade von bäuerlichen Basisgruppen und -organisationen machte die Untrennbarkeit des Sozialen vom Ökologischen offenkundig. Der Verlust der Ernährungsgrundlage, weltweit und in Europa, hängt zusammen mit der aktuellen agrarwirtschaftlichen Entwicklung wie auch der Vertreibung der Bevölkerung von ihrem Land im Zuge des „landgrabbings“. Die Verarmung bei Einkommen und Lebensqualität breiter Bevölkerungsschichten wie auch der Artenvielfalt („Biodiversität“) bedingen sich gegenseitig und hängen zusammen wie die zwei Seiten einer Münze.

Wir beteiligten uns an diesem Forum mit einem kurzen Bericht von der Kundgebung vor dem VION-Schlachthof in Emstek am 11.1.2013. An diesem Tag unterstützten wir vor Ort aktive Kirchenvertreter, NGG-Gewerkschafter und Maststallkritiker, die das im Südoldenburgischen herrschende „himmelschreiende Unrecht“ (Prälat Kossen) in den Arbeits- und Lebensverhältnissen vieler bei Schlachtbetrieben beschäftigten ArbeitnehmerInnen skandalisieren. (Mehr Infos dazu, u. a. die Redebeiträge von Prälat Kossen, der AbL und der ALSO sind zu finden unter http://www.also-zentrum.de/seiten/posts/protestveranstaltung-vor-schlachthof-62.php)

Einen kleinen Eindruck von der Breite der Diskussion nach der agrarindustrie-kritischen Demonstration in Berlin mag die Übersicht der beteiligten Gruppen geben.

(Das Programm steht unter http://www.wir-haben-es-satt.de/start/programm/suppn-talk/programm/

 

Kurzfazit:

Die Beteiligung an der Berliner Demonstration war sicher eher ein kleiner Schritt für das ‚Regelsatz-Bündnis’ – aber eine breite gesellschaftliche Diskussion über „menschenwürdige Einkommen für alle“ ist konkret und mit anderen Menschen direkt aufzunehmen. Und dazu eignen sich Orte, wo sich engagierte Menschen treffen, allemal.

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